Darmstädter Echo
07.04.2011

7000 Quadratmeter für die Gesundheit

Grundsteinlegung: Das Fachärztezentrum am Klinikum nimmt Gestalt an – Erweiterbar

So soll’s mal aussehen: Das neue Fachärztezentrum am Klinikum war bei der Grundsteinlegung am Mittwoch als Modell dabei. An der Ecke Bleichstraße/Grafenstraße werden auf 7000 Quadratmetern ein Dialyse-, ein Reha- und ein Beatmungszentrum für Kinder sowie rund 30 Praxen für niedergelassene Ärzte entstehen. Foto: Claus Völker

Zylinder mit Zeitungen, Geld und Plänen rein, Helm auf, Kelle in die Hand, behutsames Eintauchen in den Mörteleimer, Schippchen Mörtel auf die Mauersteine, plattklopfen, Deckel drauf. So vollzieht sich eine Grundsteinlegung, obwohl das Wort in diesem Fall in die Irre führt. Denn der Grundstein für Darmstadts größtes Fachärztezentrum am Klinikum auf der Ecke Bleichstraße/Grafenstraße, der eigentlich eher aussieht wie ein kurzer, breiter Kamin, wird erst später eingemauert. So, dass er im Eingangsbereich sichtbar sein wird, sagte Isolde Debus-Spangenberg, Sprecherin des Klinikums.

Die drei Parkdecks mit den 172 Stellplätzen sind in Beton gegossen, nun folgt der oberirdische Teil: 7000 Quadratmeter, drei Treppenhäuser, drei Aufzüge, wie Investor Ulrich Scheinert von Biskupek-Scheinert am Mittwoch aufzählte. Die Tiefgarage, eigentlich zu groß dimensioniert für dieses Gebäude, sei eine Vorgabe des Klinikums gewesen, das dort auch seine Besucher parken lassen will. Und sie weise als Besonderheit eine 45 Meter lange, meterbreite Fuge auf, durch die Tageslicht bis in das dritte Untergeschoss falle. Die sei dem Architekturbüro Ruby und Kollegen zu verdanken.

Bis das knapp zehn Meter tiefe Loch gegraben werden konnte, musste das alte Wirtschaftsgebäude abgerissen, ein Kartoffelkeller verfüllt und eine Tankanlage sowie eine Gashochdruckleitung verlegt werden, sagte Scheinert. Die aktuellen 7000 Quadratmeter können in einem zweiten Bauabschnitt noch um 3000 Quadratmeter erweitert werden.

Drei Zentren siedeln sich im Neubau an: Zunächst das Kuratorium für Heimdialyse (KfH), dessen Regionalleiter Christoph Haake einen jahrzehntelang gehegten Wunsch nun in die Tat umsetzen kann: größere Nähe zum Klinikum, mit Taxihalteplätzen. 1600 Quadratmeter wird die KfH belegen, 1,7 Millionen Euro in dialysespezifische Einrichtung stecken, wie er sagte. Zweitens „Bärenstark“, ein Zentrum für Kinder, die beatmet werden müssen, und drittens ein Rehazentrum für Neurologie-, Kardiologie- und Orthopädiepatienten. Dazu kommen mehr als 30 Arztpraxen.

Oberbürgermeister Walter Hoffmann bezeichnete den Neubau als „Meilenstein in der Geschichte des Klinikums und der Stadt“. Ein „gelungenes Beispiel für eine unbürokratische, zielgerichtete Aktion zum Vorteil aller, insbesondere der Patienten“. Es gebe keine Alternative zum Modernisierungsprozess, denn das Klinikum stehe in Konkurrenz zu anderen Häusern. Hoffmann: „Da müssen wir besser sein.“

Klinikum-Geschäftsführer Gerhard Becker nannte die „zügig gewachsene Baustelle“ einen „auch architektonisch wichtigen Zugang zum Klinikum“. Die räumliche Nähe ermögliche die „enge Verzahnung der Patientenversorgung bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Geräten oder dem gemeinsamen Einsatz von Personal“.