Darmstädter Echo
25.10.2012

Ärztehaus für die Kreisklinik in Umstadt

Medizin – Investoren Biskupek und Scheinert bleiben als einzige Bieter und erhalten vom Kreistag den Zuschlag

In seiner jüngsten Sitzung am 24. September hatte der Kreistag der Geba GmbH den Zuschlag zum Erwerb der Teilfläche des Krankenhauses gegeben. Das Baufenster für das Ärztehaus befindet sich dort, wo derzeit noch der ehemalige Krankenhauskiosk steht, ist 1920 Quadratmeter groß und hatte einen Mindestverkaufspreis von 500 000 Euro, was einem Quadratmeter-Preis von 260 Euro entspricht.

Insgesamt gab es fünf Bewerber für dieses Projekt der Public-Private-Partnership (PPP, Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren). Mindestens drei dieser fünf Bewerber haben den Mindestverkaufspreis akzeptiert, allerdings hat nur die Geba des Darmstädter Investoren-Duos Peter Biskupek und Ulrich Scheinert ein finales Angebot abgegeben.

Für das Bewerbungsverfahren sind Skizzen entstanden, die das denkbare Gesicht des Ärztehaus-Neubaus darstellen. Sie zeigen ein in die Hanglage eingebettetes, fünfgeschossiges Gebäude, das über eine Tiefgarage verfügt und oberirdisch vier Geschosse sehen lässt. Es ist ein 63 Meter langer, 17 Meter breiter, fast in Ost-West-Richtung verlaufender Riegel. Der direkt benachbarte Hubschrauber-Landeplatz soll erhalten bleiben.

Das Ärztehaus soll nicht nur Fachärzten die Ansiedlung in unmittelbarer Kliniknähe ermöglichen, sondern auch Raum für eine Dialyse-Station und die Zusammenlegung der von den Kreiskliniken mit dem Dieburger Rochus-Krankenhaus betriebenen Krankenpflege- und der Senio-Altenpflegeschule bieten.

Außerdem werden Teile der Klinikverwaltung in dem Gebäude unterkommen, weil der Trakt des ehemaligen Kreispflegeheims irgendwann in diesem Jahrzehnt einem neuen Bettenhaus weichen soll. Die unter Raumnot leidende Altenpflegeschule bekommt ein Zwischenquartier in Reinheim, soll dann aber auch im Neubau am Krankenhaus eine dauerhafte Bleibe finden.

Die Linke im Kreistag hat gegen den Verkauf gestimmt, weil sie gegen eine Privatisierung von Gelände ist, das der öffentlichen Wohlfahrt dient, und die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit einem privaten Investor Einstieg in eine Privatisierung der Kreiskliniken sein könnte.

Lokale Kritik aus Groß-Umstadt ist aufgekommen, weil es in Umstadt schon das Medic-Center gibt und das ehemalige Thai-Center auf der gegenüber liegenden Seite der Georg-August-Zinn-Straße mittlerweile ebenfalls zum Ärztehaus geworden ist.

Wann der Bau beginnen wird, vermag Klinik-Manager Christian Keller nicht zu sagen. „Ob das neue Gebäude dann im Frühjahr oder Sommer 2014 bezugsfertig wird, ist für uns inzwischen von untergeordneter Bedeutung, da der Neubau des Bettenhauses wohl nicht vor 2017 erfolgt.“

Investor Biskupek hofft im Sinne kurzer Kapitalbindungsfristen auf schnelles Vorankommen und hat Gespräche mit künftigen Mietern und Nutzern angekündigt. Diese Abstimmungen könnten noch Einfluss auf die bauliche Gestalt haben.