Darmstädter Echo
11.02.2003

Neue Investoren am Ludwigsplatz

Biskupek, Kolb und Scheinert übernehmen das Mengler-Projekt eines Einkaufszentrums

Für die Belebung des Ludwigsplatzes am Südrand der Darmstädter City-Fußgängerzone gibt es wieder neue Hoffnung. Das Objekt ist von dem Darmstädter Immobilien-Unternehmer Detlev Mengler auf die Firma BKS übergegangen, hinter der die in der Region als Investoren bekannten Namen Peter Biskupek, Peter Kolb und Ulrich Scheinert stehen. Unter anderem haben sie das Bürohaus für das neue Hauptzollamt in der Hilpertstraße gebaut.

Mengler hatte für die Übernahme des seit drei Jahren leer stehenden Kaufhauses vom Karstadt-Quelle-Konzern eine Option erworben. Das von ihm entwickelte Konzept sieht als Hauptmieter den Elektromarkt "Saturn" vor. Hinzu kommen Aldi, Sport-Hübner (hinter dem die Darmstädter Schuhhaus-Kette Dielmann steht) und der Darmstädter Gastwirt Klaus Kresbach, der vom Ex-Living-Haus aus auch ein Straßencafé am Bismarckbrunnen bewirtschaften will. Dieses von Mengler entwickelte und mit Mietverträgen abgesicherte Konzept "hat Hand und Fuß", sagt Scheinert. Man stehe jetzt unter großem Zeitdruck, weil das neue Einkaufszentrum noch vor dem Weihnachtsgeschäft dieses Jahres fertig sein soll.

Im Einzelnen sieht das Konzept so aus: Saturn übernimmt als "Antrittsfläche" knapp die Hälfte des Erdgeschosses. Von hier aus führen Rolltreppen ins erste und zweite Obergeschoss, die beide von Saturn voll belegt werden. Im ersten Obergeschoss wird es "weiße Ware" geben, also Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Herde und Waschmaschinen. Im zweiten Obergeschoss wird "braune Ware" angeboten. So heißt der Branchenjargon für Unterhaltungselektronik noch immer, obwohl Radios und Fernsehapparate längst nicht mehr braun sind. Im Erdgeschoss "hinten quer" (Scheinert) wird eine Aldi-Filiale einziehen. Ebenfalls mit einer "Antrittsfläche" wird sich hier Sport-Hübner präsentieren. Diese Dielmann-Tochter übernimmt zudem das gesamte Untergeschoss.

Kresbach wird im Erdgeschoss eine Gaststätte einrichten. Von hier aus will er ein Straßencafé auf dem Ludwigsplatz rund um den Bismarckbrunnen bewirtschaften. Weil jedoch der Weg vom Living-Haus zum Brunnen zu weit ist, will er dort als feste Station eine Schirmbar einrichten, wie sie von Skipisten bekannt ist. Der Gastwirt verhandelt freilich noch mit der Stadt über eine Absenkung der erst jüngst verteuerten Gebühren für Straßencafés auf öffentlichen Plätzen.

Mit zu dem gesamten Projekt gehört das Parkhaus in der Hügelstraße. Es war früher, als vorne erst Quelle, dann Hertie, dann Karstadt unterschiedliche Warenhäuser betrieben, im zweiten Obergeschoss oder über einen Aufzug vom Dach aus mit den Verkaufsflächen direkt verbunden. Dies wird auch bei dem neuen Konzept so bleiben. Allerdings soll noch ein direkter Aufzug aus der Aldi-Filiale zum Parkhaus installiert werden.

Mengler, der am Montag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen war, hatte nach Übernahme der Vermarktungsoption seit einem Jahr versucht, das Umbauprojekt zu realisieren. Jetzt ist die von ihm zu diesem Zweck gegründete Gesellschaft auf BKS übergegangen, mit Biskupek, Kolb und Scheinert als Geschäftsführern.

Wie es heißt, soll Mengler mit einem Zehntel an der Gesellschaft beteiligt sein. Dies hängt wohl mit den von ihm bereits abgeschlossenen Mietverträgen zusammen. Offenbar hat die Quelle-Immobiliengesellschaft darauf gedrungen, dass Mengler finanzkräftige Gesellschafter für die Realisierung des Umbaus findet.