Darmstädter Echo
13.06.2007

Signal für die Innenstadt

Lyrisches Drama der Baugeschichte

Gerhard Wolf ist der Inhaber des Einrichtungshauses „Funktion“. Drei Jahrzehnte lang bewohnte er mit seinen Möbeln den einstigen Kaffeehaus-Pavillon am Friedensplatz. Die Immobilie war längst in die Jahre gekommen.

Wolf entschied sich für einen Neubau – nicht am Stadtrand oder im Niemandsland der Gewerbegebiete, wo Möbelhäuser sonst so gerne Platz nehmen. Sondern mitten in der Innenstadt.

Ein Bekenntnis, ein Signal. Das war auch so verstanden worden, vom Oberbürgermeister zum Beispiel, der beim Richtfest im Februar frohlockte, dies sei einer seiner „schönsten Termine“. Und vom Baudezernenten, der sich hinreißen ließ, ein lyrisches Drama über die Baugeschichte zu dichten. OB Hoffmann sprach von der Innenstadt als einer Herzensangelegenheit.

Wie diese Beziehung gemeint sein könnte, lässt sich inzwischen besichtigen. Das neue Einrichtungshaus „Funktion“, das nun längs der Passage zwischen Friedensplatz und Pali-Kino steht, ist zwar noch nicht ganz fertig, doch die Einweihungsparty ist bereits gelaufen.

Zwei der vier Geschosse des eleganten schlanken Quaders hat die „Funktion“ belegt; dort sind nun die Sortimente Wohnen (bisher Friedensplatz) und Büro (bisher Donnersbergring) zusammengefügt. Und verschränkt, denn obwohl je eine Etage einem Sujet gewidmet ist, sind doch viele der exklusiven Gegenstände in vielen Nutzungskombinationen vorstellbar. Exklusiv heißt natürlich teuer – aber Billigläden gibt es in der City nun wahrlich genug. Das ist ja gerade das Bemerkenswerte: Mit dieser Ware an einen zentralen Platz zu gehen.

Ausführlich im Lokalteil der Mittwochausgabe (13.06.2007) des „Darmstädter Echo“.