Darmstädter Echo
31.07.2009

Zentrum mit Arztpraxen, Reha und Restaurant

Richtfest: In der Telekom-Bürostadt wird ein neuartiges Medical Business Center gebaut

Wer in der abgeschotteten Telekom-Bürostadt in der Darmstädter Weststadt nicht gerade beruflich zu tun hat oder die T-Online-Allee aus verkehrstechnischen Gründen nutzt, hatte bisher keinen Grund, dort Station zu machen.

Das soll sich nach der Inbetriebnahme des Medical Business Centers in der Mina-Rees-Straße 5 ändern, dessen Richtfest gestern gefeiert wurde. Es bietet eine Mischung aus medizinischer Versorgung, sportlichen Aktivitäten, entspannenden Behandlungen und Gastronomie.

In das Bürohaus mit der breiten Fensterfront, konzipiert vom Architekturbüro Stefan Dobrowolski, ziehen nämlich fachärztliche Gemeinschaftspraxen mit den Schwerpunkt Orthopädie und Sportmedizin ein. Es wird spezielle Trainingsprogramme für Schwangere, Senioren und Kinder geben. Herz-Kreislauf-Spezialisten sollen hinzukommen. Ein Fitnessstudio, eine physiotherapeutische Praxis, ein Ayurvedazentrum, ein Restaurant und ein Café mit Terrasse sind die weiteren Nutzer.

Die Angebote der Gesundheitsvorsorge sind zwar auf die Bedürfnisse der Telekom-Beschäftigten zugeschnitten, doch sollen im Center nach Vorstellung der Investorengruppe Biskupek/Scheinert auch Patienten von außerhalb und verletzte Sportler behandelt werden. Wegen seiner Diagnose- und Trainingsmöglichkeiten kann das Medical Business Center für Leistungssportler zu einer trainingsbegleitenden Einrichtung werden.

Der Berufsgenossenschaftliche Arbeitsmedizinische und Sicherheitstechnische Dienst (BAD) ist einer der Hauptmieter und beansprucht rund 750 Quadratmeter Fläche. Seit 1. Januar dieses Jahres ist er Teil des Hessischen Triathlonleistungszentrums und bietet sportärztliche Untersuchungen und Leistungsdiagnostik an.

Die Telekom-Mitarbeiter sollen es künftig nicht weit zu Ärzten, zu einem Reinigungsgeschäft, einer Restaurant-Alternative zu ihrer Kantine, zur Apotheke oder zum Geldautomaten haben. Vor oder nach der Arbeit oder während der Mittagspause können sie das Fitnessstudio nutzen.

Wer akute körperliche Beschwerden hat, kann noch am gleichen Tag behandelt werden - so sieht es zumindest das bisherige Konzept vor. Eine ambulante Rehabilitation nach Sport- und Unfallverletzungen oder Operationen ist vorgesehen, ein Antrag auf ein Reha-Zentrum bereits gestellt, berichtete gestern Roland Biskupek. Das Ayurvedazentrum ist auf Wohlfühlmassagen und -anwendungen spezialisiert.

Das behindertengerecht gestaltete Gebäude kostet 10 Millionen Euro, hat drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss, zwei Treppenhäuser und eine öffentliche Tiefgarage. Von den 5580 Quadratmeter Mietfläche seien bereits 65 Prozent an Interessenten vergeben, sagte Biskupek. Nach der Fertigstellung Ende des Jahres/Anfang Januar soll das Außengelände begrünt und mit Bäumen aufgewertet werden.